Zwei Monate nach seinem schweren Skiunfall hat ein österreichisches Gericht
den Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus (CDU) wegen fahrlässiger
Tötung zu einer Geldstrafe von insgesamt 33.300 Euro verurteilt. Zusätzlich
muss der 50-Jährige ein Schmerzensgeld von 5000 Euro an den Witwer der bei
dem Unfall getöteten Skifahrerin zahlen. Das Urteil ist noch nicht
rechtskräftig.Bild vergrößernAlthaus' Anwalt Waltrer Kreissl habe das
Urteil akzeptiert, teilte eine Sprecherin des Landesgerichts im
österreichischen Leoben mit. Dem MDR Thüringen sagte Kreissl, das Urteil
sei tat- und schuldangemessen. Die Strafe liege im üblichen Rahmen. Sein
Mandant nehme das Urteil an: "Das war vorher mit Herrn Althaus
abgesprochen. Ich hatte den Auftrag, nach der Anklage auf ein rasches Ende
hin zu arbeiten", fügte Kreissl hinzu.Die Sprecherin des Bezirksgerichts,
Sabine Anzenberger, sagte dem MDR, mit dem Urteil habe Althaus "nach
österreichischem Recht eine Vorstrafe". Zugleich fügte sie jedoch hinzu,
diese Vorstrafe würde "in Österreich nicht in ein sogenanntes
Leumundszeugnis eingetragen". Bei einer Verurteilung durch ein deutsches
Gericht zu 180 Tagessätzen würde dies in Deutschland als Vorstrafe
gewertet, sobald das Urteil rechtskräftig wäre.Althaus wurde in dem Prozess
nur einen Tag nach der Anklageerhebung durch seinen Anwalt vertreten und
erschien nicht persönlich vor Gericht. Der CDU-Politiker zeigte sich nach
Angaben der Justizsprecherin im Sinne der Ermittlungsergebnisse zu dem
Skiunfall geständig. In einer schriftlichen Stellungnahme an die
Staatsanwaltschaft hatte Althaus zuvor allerdings erklärt, dass er
keinerlei Erinnerung an den Unfallhergang habe.Die Staatsanwaltschaft
Leoben hatte erst am Montag Anklage gegen Althaus erhoben. Der
CDU-Politiker war am Neujahrstag auf einer Skipiste nahe der Riesner-Alm
mit einer 41-jährigen Frau zusammengeprallt, die ihren schweren
Schädelverletzungen erlag.Althaus hatte bei dem Zusammenprall ein schweres
Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Sein Gesundheitszustand hatte in den
vergangenen Wochen wiederholt Zweifel genährt, ob er rechtzeitig zum
Wahlkampf für die Landtagswahl im August in die Politik zurückkehrt.Der
thüringische SPD-Fraktionsvorsitzende Christoph Matschie erklärte, nunmehr
sei "eine politische Entscheidung gefragt". Althaus müsse "jetzt mit sich
selbst ausmachen, wie es weitergeht".
Tuesday, March 3, 2009
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